Mit diesem Satz erregte Prof. Henrik Kehlet aus Kopenhagen 1995 unter den Chirurgen aus aller Welt großes Aufsehen. Die hohen Komplikationsraten nach großen bauchchirurgischen Operationen führte er auf die „Operationskrankheit“ zurück.
Ursachen für die „Operationskrankheit“:
Darmauswaschungen vor der Operation
Fastenperioden vor und nach einer Operation
Unterkühlung während der Operation
Übelkeit und Erbrechen nach der Narkose/Operation
Schmerzen
Stressreaktion
Darmlähmung (Darmatonie)
Intravenöse Flüssigkeitsüberlastung
Bettruhe
Das von Professor Henrik Kehlet erarbeitete Konzept:
„Der Patient soll kurz vor und nach der Operation seinen gewohnten Lebensrhythmus innehaben !“
Seit 2004 wird auch von mir die von Prof. Kehlet propagierte „Fast Track Chirurgie“ angewendet:
Patienten, die für einen großen bauchchirurgischen Eingriff vorgesehen sind, werden nur einen Tag vor der Operation stationär aufgenommen und der Darm mit einem milden Abführmittel vorbereitet. Der Patient kann bis 6 Stunden vor der Operation normal essen. Vor der Operation bekommt der Patient einen Kreuzstich, durch den während und nach der Operation die Schmerzen wirksam gehemmt werden können und die Darmlähmung verhindert wird. Während der Operation wird der Patient mit Wärmematten bedeckt, um ein Auskühlen zu verhindern. Die minimal invasiven Operationstechniken (Laparoskopie) verringern das Operationstrauma. Sonden, Katheter und Drainageschläuche– soweit nicht überhaupt darauf verzichtet wird – werden spätestens nach 2 Tagen entfernt. Schon am Operationstag bekommt der Patient Tee zu trinken und wird aus dem Bett gesetzt. 3 Tage nach der Operation ist der Patient voll kostaufgebaut, voll mobil und ohne jegliche Drainage. Eine Entlassung kann ab diesem Tag jederzeit erfolgen.
Fast Track Team 2004: Dr. Thomas Starkl, Dr. Karl Stiefsohn, Dr. Sabine Ilsinger, Dr. Alfred Miksch